Trickbetrüger und Trickdiebstahl: So schützten Sie sich

Sicherheitssysteme, Alarmanlagen und Videoüberwachungsanlagen schützen vor unbefugtem Zutritt und Einbrechern. Doch es gibt Kriminelle, die deutlich kreativer als „normale“ Einbrecher sind. Trickbetrüger gehen anders vor. Um einen Trickdiebstahl zu begehen, gewinnen sie das Vertrauen der Bewohner. Letztendlich werden die Trickbetrüger ins Haus gebeten, wo sie ganz in Ruhe und ohne Misstrauen handeln können oder Ihnen wird sogar bereitwillig durch Täuschung Geld übergeben. Wir erklären, wie Sie sich davor schützen können.

Wie Trickbetrüger vorgehen

Fakt ist: Gegen Trickbetrüger sind Alarmanlagen und Sicherheitssysteme „machtlos“. Um sich effektiv vor einem Trickdiebstahl zu schützen, müssen Sie wissen, wie die Kriminellen vorgehen. Dabei folgt der Ablauf einem konkreten Schema, das der Polizei und Versicherungen bekannt ist.

Ein Trickbetrüger tut alles, um Ihr Vertrauen zu gewinnen. Oftmals beginnt die Verbindung am Telefon. Wenn Sie nicht wissen, wer am anderen Ende der Leitung ist, fragt er Sie, ob Sie ihn denn nicht erkennen und ob Sie nicht wissen, wer er ist. Geht Ihnen immer noch „kein Licht auf“, kann sich das vermeintlich harmlose Gespräch umkehren. Einige Trickbetrüger versuchen, mit Telefonterror ans Ziel zu gelangen und zum Beispiel ein persönliches Treffen mit Ihnen zu vereinbaren. Dabei kann sich der Anrufer zum Beispiel als ehemaliger Klassenkamerad, als Freund aus der Jugend oder als Enkel ausgeben.

Eine weitere Methode ist es, durch Ausreden und mit der Vortäuschung einer Notlage in Ihr Haus zu gelangen. In diesem Fall könnte sich der Trickbetrüger als neu zugezogener Nachbar ausgeben, der unbedingt telefonieren muss oder der Ihnen erzählt, dass in seinem Haus gerade eingebrochen wurde.

Viele Trickdiebe kommen nicht allein. Die Bildung kleiner Gruppen wird dann gewählt, wenn zum Beispiel einer nahestehenden Person Geld geliehen werden soll. Wie Sie sehen, sind Trickdiebe in Ihrem Vorgehen sehr kreativ und lassen nichts unversucht, auf dem einen oder anderen Weg in Ihr Zuhause oder an Ihr Hab und Gut zu gelangen.

Manchmal werden kleine Zeichen an den Briefkasten oder an die Hauswand gemalt. In diesem Fall spricht man von Gaunerzinken. Die Zeichen verstehen sich als Geheimsprache, die jeder Trickbetrüger versteht. Mit Ihnen wird zum Beispiel bekanntgegeben, ob das Grundstück von einem bissigen Hund bewacht wird oder ob die Person allein lebt. Es gibt ein Zeichen für „alte Leute“, für Häuser, in denen es Geld oder andere Dinge zu holen gibt und selbst für Übernachtungen.

Auch Trickbetrüger gehen mit der Zeit. Die klassischen Gaunerzinken sind heute kaum noch zu finden. Dafür sollten Sie wachsam sein, wenn ein Stein vor Ihrer Haustür liegt oder ein Flyer zwischen der Zarge und der Tür klemmt. Kleine rote Punkte am Briefkasten oder Kreidezeichnungen an der Laterne oder auf dem Pflaster sind weitere Gründe, die Augen und die Ohren offen zu halten. Letzteres soll anzeigen, dass es auf dem Grundstück WLAN gibt. Sogar technische Tipps für die Einwahl in geschlossene Netzwerke werden von Trickdieben als Markierungen hinterlassen, die einen an Kinderzeichnungen erinnern.

Bekannte Maschen von Trickbetrügern

Am bekanntesten ist der Enkeltrick, eine Form des Telefonterrors. Hier gibt sich der Trickbetrüger als Enkel oder in manchen Fällen Neffe aus und bittet „seine Grosseltern“ um dringend benötigtes Geld. Der vermeintliche Enkel versichert, dass er das Geld sehr bald zurückzahlt. Da er aktuell keine Zeit hat und / oder in Schwierigkeiten steckt, kommt ein Bekannter vorbei und holt das Geld ab. Ebenso häufig wird der Schliessdiensttrick angewandt. Hier gibt sich der Trickbetrüger als Nachbar aus, der sich ausgesperrt hat und der nun dringend den Schliessdienst rufen muss. Nach dem Telefonat fragt er, ob man ihm das Geld für den Schliessdienst leihen kann. Die Rückzahlungsabsicht wird betont und der Trick funktioniert. In der Zeit, in der der Trickbetrüger bei seinem „Nachbarn“ auf den Schliessdienst wartet, stiehlt er auffindbare Geldbörsen, Wertgegenstände und nutzt die Zeit, um die Räume auszuspähen und in Erfahrung zu bringen, was es zu holen gibt.

Wie Sie sich schützen können

Wenn Sie am Telefon gefragt werden, ob Sie den Anrufer denn nicht erkennen, können Sie ganz einfach reagieren. „Bist du es, Stephanie?“ Bestätigt die Anruferin Ihre Frage, doch Ihre Enkelin heisst eigentlich Julia, haben Sie den Schwindel enttarnt. Grundsätzlich sollten Sie auflegen, wenn Sie telefonisch um Geld gebeten werden. Sind Sie unsicher, legen Sie den Hörer auf. Anschliessend wählen Sie die Nummer der Person, für die sich der Anrufer ausgegeben hat. Wichtig: Gehen Sie nicht auf Rückruf, denn dann kommen Sie direkt beim Trickbetrüger heraus.

Lassen Sie keine Fremden zu sich ins Haus und leihen niemandem Geld, den Sie nicht kennen. Übergeben Sie auch kein Geld an Fremde, die sich mit Ihnen treffen und den geliehenen Betrag für Ihren Enkel abholen möchten. Ist Ihnen bei einem Anruf unwohl oder versucht jemand, in Ihr Haus zu gelangen? Verständigen Sie am besten sofort die Polizei.

Haben Sie keinen Handwerker bestellt, sollten Sie auch keinen Handwerker ins Haus lassen. Hat Ihr Vermieter einen Heizungstechniker bestellt, finden Sie das mit einem einfachen Anruf heraus. Auch Fremde, die „im Namen Ihrer Versicherung“ kommen, sollten sich ausweisen und anderenfalls keinen Einlass erhalten. Wenn Sie eine Ihnen unbekannte Person einlassen, bleiben Sie mit im Raum und verlassen das Zimmer keinesfalls – nicht einmal für fünf Minuten. Fällt Ihnen auf, dass Sie einem Trickbetrüger Einlass gewährt haben und überlegen nun, wie sie den Kriminellen wieder aus dem Haus bekommen, rufen Sie die Polizei. Auch wenn Trickbetrüger nicht unbedingt auf Konfrontation aus sind, sollten Sie keinesfalls versuchen, den unliebsamen Gast auf eigene Faust aus Ihren Räumlichkeiten zu befördern.

Sorgen Sie sich um Ihr Wohl, sollten Sie den Raum verlassen und sich in Sicherheit begeben. Klingeln Sie bei Ihrem Nachbarn, rufen Sie die Polizei an und kehren Sie keinesfalls allein zurück in Ihre Wohnung. Um gar nicht erst in diese Situation zu gelangen, behalten Sie sich im Umgang mit Fremden vor Ihrer Wohnungstür immer eine gesunde Skepsis bei. Auch bei vermeintlichen Nachbarn sollten Sie nicht gutgläubig sein und damit einem Trickbetrüger die Tür öffnen.

Fazit:

Das beste Sicherheitssystem hilft nicht, wenn Sie einen Trickbetrüger freiwillig in Ihr Zuhause lassen oder diesem bereitwillig Ihr Geld überlassen. Wenn Sie diese Ratschläge befolgen und vorsichtig sind, Fremden kein Geld leihen und eine gesunde Skepsis haben, ist das die sicherste Prävention gegen einen Trickdiebstahl. Sollten Sie dennoch zum Opfer eines Trickbetrügers werden, hilft eine vorher installierte Videoüberwachung, den Fall anschliessend aufzuklären. Für die Installation der Videoüberwachung und rund um das Thema Einbruchschutz ist Telsec Ihr kompetenter Partner.

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